Dienstag, 29. März 2016

[Rezension] Wie Monde so silbern - Marissa Meyer




Preis: € 18,90
Einband: Gebunden
Seitenanzahl: 384
Altersempfehlung: ab 12
Meine Wertung: 4/5 Sterne
Will ich kaufen!


Cinder lebt bei ihrer Stiefmutter und ihren zwei Stiefschwestern in Neu-Peking, arbeitet als Mechanikerin und versucht sich unter allen Umständen nicht fertig machen zu lassen. Als eines Tages niemand anderes als Prinz Kai an ihren Markstand auftaucht, stellt sich Cinder viele Fragen über das merkwürdige Erscheinen des Kronprinzen. Wieso benötigt er so dringend ihre Hilfe? Was hat es mit der plötzlichen Ankunft der Königin von Luna auf sich, die den zukünftigen Kaiser dazu drängt ihn schnellstmöglich zu heiraten? Zu all den eigenartigen Geschehnisse steht das gesamte Königreich zunehmend unter Druck, denn die blaue Pest, die sich über die ganze Welt unglaublich schnell verbreitet, nimmt immer mehr Opfer in Beschlag. Die Ereignisse überschlagen sich, bis Cinder während des großen Balls, auf den sie sich einschmuggelt, ihren Höhepunkt finden. Und diesmal wird Cinder mehr verlieren als nur ihren Schuh…


Dieses Buch lag keine 2 Wochen auf meinem SuB, bis ich nicht anders konnte und angefangen habe, es zu lesen. Marissa Meyers Debütroman ist in den USA sehr beliebt, was mich ehrlich gesagt überhaupt nicht überrascht. Die Autorin redet nicht viel drumherum, sondern geht gleich zur Sache und führt den Leser kurz und schmerzlos in das anstrengende Leben von Linh-mèi Cinder. Die Geschichte beginnt gleich mit dem Eintreffen des Prinzen, der die Mechanikerin dringend um Hilfe bittet. Die beiden verstehen sich von Anfang an, aber man bekommt nicht das Gefühl, dass das ganze in einer schnulzigen Liebesromanze endet, was für mich persönlich mal wieder eine willkommene Einladung war.
Genauso was das Problem mit der blauen Pest angeht, die die ganze Welt heimsucht, zögert Marissa Meyer nicht und führt den Leser schnell in das Thema ein.
Auch wenn Neu-Peking aufgrund des Platzmangels und der Armut nicht gerade das schönste Fleckchen ist, fühlt man sich dank des Schreibstils im Staatenbund trotzdem sehr wohl.

Die Protagonistin Cinder habe ich von Anfang an in mein Herz geschlossen, ich konnte einfach nicht anders. Sie hatte es nie leicht im Leben, dies hatte sie ihrer Stiefmutter und ihrer älteren Stiefschwester zu verdanken hat. Ja, hier handelt es sich nur um die ältere Schwester, die versucht Cinder das Leben unerträglich zu machen. Die jüngere Schwester hingegen hat fast schon ein Herz aus Gold und ist eine von Cinders wenigen Freundinnen.

Da die Protagonistin ständig mit dem Reparieren von Gegenständen beschäftigt ist und sich  bei diesem Buch um eine Dystopie handelt, habe ich die ganze Zeit nur Bahnhof verstanden, weil sich das ganze Buch sehr häufig um Hover, ID-Chips, Portscreens usw. drehte.

Kai war ebenfalls einer dieser Charakter die man einfach mögen muss. Er ist charmant, sympathisch, lustig, intelligent und einfach hinreißend:D Während Cinder ihre Angelegenheiten regelt, muss sich der Kronprinz auf seine zukünftige Rolle als Kaiser vorbereiten. Er steht unter enormen Zeitdruck, da er verzweifelt nach einem Gegenmittel sucht, plötzlich Kaiser werden soll und Levana, die Königin der kaltherzigen  Lunarier, ihm mit der Hochzeit und dem Friedensvertrag ständig im Nacken sitzt.

Trotzdem setzt er all seinen Charm ein, um Cinder auf seine Weise für sich zu gewinnen.
Kai weiß, dass eine Hochzeit mit Levana sein Ende und die Versklavung der Menschheit bedeuten würde, doch scheint die Situation aussichtslos, denn die Königin weiß wie man erpresst.
Der zukünftige Kaiser muss viele politische Angelegenheiten klären, die mich ehrlich gesagt überhaupt nicht interessiert haben und sich unnötig in die Länge zogen, deshalb auch gleich hätten ausgelassen werden können.

Statt Mäuse als Freunde, fühlt sich Cinder in diesem Buch sehr verbunden mit mit der Androidin Iko, die ihr bei der Arbeit immer behilflich ist. Iko ist ein sehr interessanter Charakter, zwar ist sie kein menschliches Wesen, trotzdem konnte man meinen, man unterhält sich mit einem typischen, total in den Prinzen verliebten Teenager. Zwar kommt sie nicht so häufig in dem Buch vor, aber trotz allem ist sie ein sehr unterhaltsamer Charakter.


Wie Monde so silbern ist ein wunderschönes Buch über Freundschaft, Liebe und der Frage wer man wirklich ist und wer man sein will. Ich liebe Marissa Meyers unglaublich schönen Schreibstil, der dafür sorgt, dass man in die Geschichte eintaucht und alles um sich herum völlig vergisst. Man liebt die Charaktere, jeder ist auf seine Weise irgendwie besonders und es macht einfach unglaublich Spaß das Leben in Neu-Peking in den Augen von Cinder und Kai zu erleben. Das Buch hat ein offenes Ende und im 2. Band der Reihe gibt es von nun an ganz neue Charaktere, alles spielt sich an einem
anderen Ort ab, doch trotzdem dreht sich das Problem immer noch um Cinder und die Lunarier.
Ich habe diesem Buch 4/5 Sternen gegeben, weil ich die Geschichte sehr schön fand, aber es hier und da ein paar Sachen gab, die mich schon ein wenig gestört haben. Außerdem gibt es viele 5 Sterne Bücher die eindeutig besser sind. Trotz allem ist Wie Monde so silbern ein unglaubliches Leseereignis, das man sich nicht entgehen lassen sollte.








Sonntag, 6. März 2016

[Rezension] Wir wollten nichts. Wir wollten alles - Sanne Munk Jensen & Glenn Ringtved





Preis: € 16,99
Verlag: Oetinger
Altersempfehlung: 16 Jahre
Einband: Gebunden
Seitenanzahl: 332
Meine Wertung: 5 Sterne

Will ich kaufen!


Lässt nicht los: Liebe, die absoluter nicht sein kann. Zwei Leichen werden aus dem Limfjord gezogen: Liam und Louise. Ihre Hände sind mit Handschellen aneinandergekettet. Alle Indizien weisen auf Selbstmord hin. Louises Eltern zerbrechen fast am Tod ihrer Tochter, doch ihr Vater klammert sich daran, die Wahrheit herauszufinden. Als er Louises Tagebuch findet, eröffnet sich ihm das Leben, das seine Tochter und Liam in den vergangenen Monaten geführt haben. 



Ich weiß nicht wie ich meine Gedanken in Worte fassen soll, wirklich nicht. Mir wurde erst nach dem lesen wirklich bewusst, dass dieses Buch nichts für sanfte Gemüter ist. 
Das Buch beginnt mit dem Herausfischen von Liam und Louises Leichen, die Hinterbliebenen sind schockiert und sowohl Louises Eltern als auch Liam's Vater reagieren unterschiedlich mit dem Verlust ihrer Kinder.

Die Handlung wird zu 2 verschiedenen Zeitpunkten wiedergegeben: vor und nach dem Selbstmord von Louise und Liam. Es mag zwar merkwürdig klingen, aber die Geschichte wird in beiden Zeitpunkten von Louise erzählt, denn nach dem Selbstmord beobachtet sie das Geschehen ihrer Eltern und Liams Vater als Geist. 
Ich persönlich empfand es als sehr interessant zu beobachten, wie die Eltern der beiden versuchten mit der ganzen Situation zurechtzukommen und wie sie sich im Verlaufe des Buches weiterentwickelten. 

Die Beziehung von Liam und Louise beginnt so, wie man sich nun mal eine typische Jugendromanze vorstellt: langsam, süß und vor allem unschuldig. Zwischen beiden hat es von Anfang an gefunkt und ehe man sich versah waren beide auch schon zusammen. 
Langsam aber sicher geraten sie aber auch in den Sumpf der Probleme, scheinen es jedoch nicht wirklich zu bemerken. Da Liam und sein bester Freund Jeppe sich viel Geld erhoffen um somit frei und ohne Sorgen leben zu können, beginnen sie sich auf Geschäfte mit dem "freundlich" wirkenden Johannes und seiner Gang einzulassen. Ziemlich schnell wird ihnen jedoch klar, dass dieser ein skrupelloser und meiner Meinung nach geisteskranker Mensch ist, der ihnen nur noch mehr Probleme bereitet.  

Die Welt der Charaktere wird immer brutaler und erscheint von Seite zu Seite immer aussichtsloser, denn Themen wie Vergewaltigung, Selbstmord und Gewalt werden immer präsenter. Und auch Liam und Louise sind nicht mehr das strahlende glückliche Paar von damals. Und somit kommen wir zu dem einzigen Punkt, der mich irgendwie am Buch störte, aber auf der anderen Seiten dann doch wieder nicht. Ich werde versuchen, euch meine viel zu komplizierten Gedankengänge zu erklären xD
Ich empfand es als unglaublich nervig, dass Louise alles mit sich machen ließ. Anstatt ihr Hirn zu benutzen, dass sie nicht ohne Grund hat, ließ sie sich die ganze Zeit herumkommandieren und beleidigen. Anfangs war es nicht so schlimm, jedoch nahm es gegen Ende des Buches ein etwas extremes Ausmaß an.  Sie lässt sich viel zu einfach beeinflussen und irgendwelche Sachen von Liam einreden, anstatt sich einmal durch zusetzten. 
Man merkt schnell, das von Liam die Dominanz ausgeht und er ist auch derjenige, der zunehmend aggressiv und gewalttätig wird. Natürlich wendet er diese nicht gegenüber Louise an, jedoch hat er aufgrund seiner verkorksten Kindheit ein aggressive Ader. 
Und das ist mein Problem: Zum einen stört es mich unglaublich, das Louise so naiv und Liam so aggressiv ist, zum anderen denke ich, dass das Buch nie so gut geworden wäre, wenn es anders sein würde. Es wäre meiner Meinung nach viel zu unrealistisch für die Geschichte und die brutale Situation mit der die Charaktere konfrontiert sind, denn es wäre viel zu klischeehaft.



"Wir wollten nichts. Wir wollten alles" ist ein Buch, dass möglicherweise nicht für jeden geeignet ist. Was Anfangs unschuldig und harmlos wirken mag, verwandelt sich in eine Welt aus Verzweiflung, Brutalität und Aussichtslosigkeit. Und Liebe. Denn das ist die eine Sache, die bis zum Ende und sogar noch dann immer bleibt und einem Mut macht. Manchmal konnte ich nur kleine Abschnitte des Buches lesen und musste dann eine Pause machen, weil ich lange über das Geschehen nachdenken musste und ich bin mir sicher, dass mir das Buch noch eine ganze Weile im Kopf herumschwirren wird. Ich kann euch dieses Buch wirklich ans Herz legen, mehr kann ich dazu nicht sagen, weil ich mit meinen Worten am Ende bin.









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